Ihr alle habt an Karfreitag schulfrei. Aber Karfreitag ist kein gewöhnlicher Ferientag, sondern ein stiller, gesetzlicher Feiertag, an dem außerdem auch gefastet wird. Das bedeutet für euch, dass ihr draußen keinen Lärm machen solltet. Auch die Orgeln und Glocken in den Kirchen halten sich daran und schweigen. Wenn ihr Ratschen oder Klappern geht, dann erinnert ihr damit heute an den Leidensweg, den Jesus hinter sich bringen musste auf dem Weg zu seiner Kreuzigung. Auch wenn ihr nichts mit dem Christentum am Hut habt, könnt ihr euch trotzdem an einem vegetarischen Rezept versuchen oder eurer Familie ein solches Gericht vorschlagen. Das ist nämlich auch ohne Fastengedanke lecker und gesund. Fisch ist übrigens auch an Karfreitag erlaubt.
Karfreitag ist ein Tag der Trauer. Es ist der Tag, an dem Jesus Christus am Kreuz gestorben ist. Durch seinen freiwilligen Tod hat Jesus, der Sohn Gottes, alle Sünden der Menschen auf sich genommen und dafür gesorgt, dass sie ihnen vergeben werden. Für die christliche Kirche ist Ostern, bestehend aus dem letzten Abendmahl an Gründonnerstag, der Kreuzigung von Jesus am Karfreitag, sowie seine Auferstehung das höchste Fest im ganzen Jahr. Es ist ein Dreitagesfest, das Triduum Sacrum genannt wird. Am Karfreitag werden sämtlicher Schmuck und das Gefäß, das den Leib Christi beinhaltet (der Tabernakel) aus der Kirche entfernt, um der Leere Ausdruck zu verleihen, die Jesus nach seinem Tod hinterlassen hat.
Es gibt viele Nachbildungen des Kreuzwegs. So wird die Anordnung der verschiedenen Stationen genannt, die zusammen den leidvollen Weg darstellen, den Jesus hinter sich gebracht hat. Er musste sein schweres Kreuz bis auf den Berg Golgota schleppen, wo er dann daran festgenagelt wurde und gestorben ist. Unterwegs stürzte er dreimal, wurde er ausgezogen, geschlagen und angespuckt. Am Karfreitag vollzieht die Christengemeinde diesen schmerzenreichen Passionsweg von Jesus Christus nach. Diese Kreuzweg-Stationen können sich in Kirchengebäuden oder maßstabsgetreu als Holz- und Steinstatuen im Freien befinden. Feste und Messen gibt es üblicherweise keine am trauervollen Karfreitag.
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