Für die Hälfte aller Bundesländer ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag. Da er immer auf einen Donnerstag fällt, habt ihr die Aussicht auf vier unterrichtsfreie Tage. Natürlich nur, wenn ihr im richtigen Bundesland wohnt und eure Schule für den Brückentag nach Fronleichnam einen beweglichen Ferientag festsetzt. Gefeiert wird an diesem kirchlichen Feiertag übrigens der Leib Christi selbst. Ihn sehen Christen als das Allerheiligste an und nennen ihn auch so. Aus diesem Grund finden festliche Fronleichnamsprozessionen statt, bei denen er durch die Straßen der Gemeinde getragen wird. Wenn in eurem Bundesland Fronleichnam kein Feiertag ist, sondern ein Schultag wie jeder andere auch, dann tröstet euch: Bis zu den Sommerferien 2015 dauert es ja nicht mehr lange.
Das Wort Fronleichnam hat nichts mit Frohsein oder Leichen zu tun, sondern setzt sich aus den altdeutschen Wörtern "fron", was Herr bedeutet und "l(e)ichnam", was Leib beziehungsweise Körper bedeutet. Fronleichnam bezeichnet also nichts anderes als das, was an diesem Tag geehrt wird: der Leib des Herrn oder auch der Leib Christi. Natürlich gibt es keinen echten Körper - Brot dient als Stellvertreter. Für dieses Allerheiligste gibt es einen extra Aufbewahrungsort, der Tabernakel genannt wird. Der Tabernakel befindet sich in Kirchen und kann verschieden aussehen. Wichtig ist nur, dass er massiv (also zum Beispiel aus Stein gemauert) ist und eine abschließbare Tür hat. Der Leib Christi wird wie ein wertvoller Schatz behandelt. Zu einem Heiligtum wird die Hostie aus saurem Brotteig übrigens erst, nachdem der Priester sie gesegnet hat.
Für die Prozessionen zu Fronleichnam wird der sogenannte Leib Christi (meistens ist das eine einzelne, etwas größere Hostie) in einer Monstranz verwahrt. Eine Monstranz ist ein sehr kostbares und aufwendig mit Gold oder Edelsteinen bestücktes Gefäß. In der Mitte befindet sich ein durchsichtiges, rundes Fach , in das genau eine Hostie passt. So prunkvoll ausgestellt wird der Leib Christi vom Pastor durch die Straßen getragen. Üblicherweise tragen Messdiener noch ein Dach aus kunstvollem Stoff für den Fronleichnam und seinen Träger. Die feierliche Prozession macht auf ihrem Weg Halt an verschiedenen Altären, die meist mit bunten Blüten geschmückt sind. Oft schmücken auch Anwohner ihren Hauseingang auf diese Art und drücken so ihre Anbetung aus.
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